
Geschätzte Ortsbürgerinnen und Ortsbürger
Das Jahr 2024 hat uns erneut verdeutlicht, wie globale Herausforderungen, Kriege und Krisen auch unser unmittelbares Leben beeinflussen. Dies zeigt sich sowohl in persönlichen Sorgen als auch in konkreten Belastungen wie steigenden Krankenkassenprämien, Mieten und Lebensmittelpreisen. Die finanzielle Unsicherheit nimmt zu, da die steigenden Lebenshaltungskosten oft nicht durch entsprechende Lohnsteigerungen ausgeglichen werden können. Laut dem aktuellen Familienbarometer sehen viele Familien, auch im Mittelstand, ihre wirtschaftliche Situation pessimistisch. Zudem hat sich der gesellschaftliche Ton merklich verschärft, was sich unter anderem in politischen Auseinandersetzungen zeigt, in denen Kompromisse schwieriger zu erreichen scheinen.
Diese Entwicklung gibt Anlass zur Sorge. Als Einzelpersonen können wir uns fragen, inwieweit wir diese Veränderungen beeinflussen können. Wir sind nicht die global agierenden Entscheidungsträger, aber wir sind Bürgerinnen und Bürger, die in ihrem unmittelbaren Umfeld handeln können. Und das ist Rorschach. Hier leben wir zusammen. Und hier haben wir die Möglichkeit, als Gemeinschaft zusammenzustehen und gemeinsam etwas zu bewirken.
Veränderungen beginnen im Kleinen, in unserem direkten Umfeld.
Unseren Beitrag für ein lebendiges Rorschach
Als kleine Ortsbürgergemeinde sind unsere finanziellen Möglichkeiten begrenzt. Ich finde es allerdings einen Fehler, Relevanz primär an Grösse zu bemessen.
Letztes Jahr haben wir gut CHF 76'000 für Kultur und Soziales investiert. Und seit 2005 sind es über CHF 820'000 an direkten Leistungen für die Öffentlichkeit in Rorschach, die wir gesprochen und damit ermöglicht haben, dass auch neue Ideen überhaupt zum Fliegen kommen konnten. Nicht eingerechnet sind hier andere Formen des Engagements wie der Unterhalt des Spielplatzes «Kreuzacker» und die Bewirtschaftung unseres Waldes von knapp 50 Hektaren. Wie Sie im Jahresbericht meiner Kollegin Rebecca Häner, Ressort Kultur & Gesellschaft, lesen können, haben wir dem Engagement im sozialen Bereich ein besonderes Augenmerk gegeben. Und wir hatten zwei besondere Highlights: «Das Rorschach Quiz» im «Zeltwerk» und den «Nationalen Tag der Ortsgemeinden» vom 14. September 2024.
Ohne Vielfältigkeit nur Einfältigkeit
Eine Gesellschaft lebt von ihrer Vielfalt: Unzählige Vereine, Gruppierungen, Einzelpersonen und auch die Kirchen und wir als Ortsbürgergemeinde sorgen mit dafür, dass Rorschach eine lebendige Stadt ist.
Wenn wir wollen, finden wir immer einen Grund, warum man auf diesen oder jenen Verein verzichten kann, warum es die Kirchen nicht braucht oder Ortsgemeinden ein «alter Zopf» sind. Alt ist etwas dann, wenn man es nur noch konserviert und es zum Museum wird. Aber genau diese vielen Organisationen können ein Gefühl der Zusammengehörigkeit und Identität stiften. Wir als Ortsbürgergemeinde haben es in der DNA, dass wir Menschen mit ihrer Heimat und Tradition mitverbinden und ein Gefühl der Solidarität und des gemeinsamen Ziels vermitteln können. Wir sind ein wichtiger Bestandteil des Schweizer Föderalismus und tragen zur Vielfalt der Gemeindeorganisationen bei.

Rat und Geschäftsführung
Ich nehme Sie in den folgenden Zeilen mit auf eine kleine Tour durch unsere Arbeiten des letzten Jahres. Auch 2024 ist viel los gewesen:
- Neun ordentliche Sitzungen hat der Ortsbürgerrat abgehalten.
- An den Sitzungen haben wir Tagesgeschäft erledigt, Sponsoringgesuche behandelt, Projekte diskutiert und initiiert.
- Nach der Revisionssitzung mit unserer Geschäftsprüfungskommission (GPK) vom 29. Februar, fand am 4. April 2024 die ordentliche Bürgerversammlung unserer Ortsbürgergemeinde im Stadthofsaal statt. An diesem Abend ging es nicht nur um Jahresrechnung und Budget, sondern auch um die Wahlen für die neue Legislaturperiode 2025 – 2028. Sie haben alle Kolleginnen und Kollegen im Amt bestätigt. Nochmals vielen Dank für Ihr Vertrauen.
- Für unser Projekt «Mehrfamilienhaus Kreuzacker» wurde im Mai eine Baukommission eingerichtet. Wie es mit diesem Projekt weitergeht, erfahren Sie im Bericht meines Kollegen Beat Mayer.
Die Ortsbürgerräte nahmen zudem im Rahmen ihrer Ressorts an zahlreichen kleineren und grösseren Veranstaltungen teil. Dina Zippel-Baroncini und Rebecca Häner sind zudem Mitglieder des paritätischen Einbürgerungsrates der Stadt Rorschach. Dazu mehr im Kapitel «Einbürgerungen».
Im November trafen sich Stadtrat und Ortsbürgerrat zum ersten Mal gemeinsam in der «Rüsterei» in ungezwungenem Rahmen. Das soll Tradition werden. Wer im Austausch bleibt, versteht einander besser.
Erfahren Sie mehr über den Ratsbetrieb in den einzelnen Ressortberichten. Beat Mayer hatte letztes Jahr jedenfalls alle Hände voll zu tun. Wir pflegen unsere Liegenschaften, wir pflegen unseren Wald. Und das bedeutet Arbeit. Fabio Senfter hat das Projekt mit unserer neuen Webseite vorangetrieben, Dina Zippel-Baroncini hat Geschäftsstelle und Archiv betreut, mit Pascale Mayer die Buchhaltung geführt und war in vielen Momenten die gute Seele im Team.

Einbürgerungen
Der paritätische Einbürgerungsrat der Stadt Rorschach tagte im Jahr 2024 vier Mal. Rebecca Häner und Dina Zippel-Baroncini vertreten die Ortsbürgergemeinde Rorschach in diesem Rat. Im Jahr 2024 erteilte der Einbürgerungsrat 73 Menschen das Bürgerrecht der Stadt Rorschach. Per 31. Dezember 2024 wohnten 1'187 Ortsbürgerinnen und Ortsbürger in Rorschach (2023: 1'156). Dies entspricht rund 11,7 % der Bevölkerung.
Danke ans Team
So viel Engagement neben dem Beruf ist nur mit viel Herzblut und den richtigen Menschen möglich. Ich bin sehr dankbar für meine Kolleginnen und Kollegen im Ortsbürgerrat, für die Unterstützung durch unsere GPK sowie für die zuverlässige Arbeit von Pascale Mayer in der Buchhaltung. Wir alle gehen die Extrameile - obwohl wir alle berufstätig sind.
Wir bleiben dran. Engagiert für Rorschach. Engagiert für Sie.
Claudio Vuono
Präsident