Geschichte
Schon vor über 1000 Jahren gab es in der Schweiz Genossenschaften, die Boden, Wald und Wasser bewirtschafteten. Sie sorgten für Sicherheit und die gerechte Verteilung lebenswichtiger Güter. Freibriefe der Feudalherren sicherten diese Rechte ab. Diese kommunalen Rechte gelten als der Nährboden der späteren schweizerischen Unabhängigkeit und Demokratie.
Die Geschichte der Ortsbürgergemeinde Rorschach ist bis zum Jahr 1798 (Ende der alten politischen und gesellschaftlichen Ordnung) identisch mit der Geschichte des Ortes Rorschach. Mit der Helvetik wurden alle Einwohnerinnen und Einwohner der damaligen Schweiz rechtlich gleichgestellt. In jenem Jahr wurde auch in Rorschach die Ortsbürgergemeinde von der Einwohnergemeinde getrennt. Politische Rechte wurden danach unabhängig vom Bürgerort zugestanden.
Gleichzeitig wurden schweizweit Ortsgemeinden ins Leben gerufen, um das bisherige ortsbürgerliche Eigentum zu bewirtschaften und um Aufgaben von allgemeinnütziger Art zu erfüllen. Mit der Gründung des Kantons St.Gallen beginnt die neue Zeit, welche die eigenständige Entwicklung als Gemeinwesen darstellt.
Die Ortsbürgergemeinde Rorschach erbringt mit ihren Mitteln Leistungen für gemeinnützige, kulturelle und andere öffentliche Zwecke. Grundbesitz und Wohnen sind die Lebensader der Wirtschaftlichkeit. Die Ortsbürgergemeinde betreibt Landwirtschaft und hegt rund 50ha eigenen Wald als Naherholungsgebiet. Sie bildet zusammen mit der politischen Gemeinde (Stadt Rorschach) den Einbürgerungsrat und wirkt an der Erteilung des Gemeindebürgerrechts mit.